Eine tolle Darstellung worauf man beim Geschirr-Kauf achten sollte. Für unsere Hunde ist das Geschirr wie bei uns die Schuhe, wenn sie nicht passen ist jeder Schritt unangenehm.
Ein Artikel von: Dogtivity Hundetraining (www.dogtivity-hundetraining.at)
Sind alle Brustgeschirr gleich? Die Antwort lautet NEIN! Das Brustgeschirr muss immer individuell für den Hund und dessen Anatomie ausgewählt werden. Außerdem ist nicht jedes Brustgeschirr von Vorteil für den Hund oder auf Dauer gar schmerzfrei. Ein falsch sitzendes Brustgeschirr kann auf längere Sicht schmerzhafte Haltungsschäden oder Arthrose verursachen. Darum sollte auf eine optimale Passform besonderer Wert gelegt werden. Auch ist nicht jedes Brustgeschirr für jede Art der Führung geeignet. Details bei den folgenden Bildern...
Nachtrag: Bitte beachtet: die hier dargestellten Bilder stellen lediglich Skizzen einzelner Beispiele dar. Geschirre sind so vielfältig in ihren Varianten, dass man unmöglich alle abbilden könnte ;) Allein bei Y-H-X-Geschirren gibt es unzählige Variationen (von denen einige auch schlecht sitzen), von den verschiedenen Zuggeschirren ganz zu schweigen. Es gilt einfach generell: Augen auf als Konsument ;-)
"Der
Klassiker" - das Y-Geschirr
(abhängig vom Schnitt auch H- oder
X-Geschirr genannt)
Bei optimalem Sitz sicher die
erste Wahl.
Wichtig: Bein und Schulter sollten
genügend Spielraum haben. Das Geschirr selbst sollte gut gepolstert sein und nicht verrutschen oder scheuern damit sich auch bei eventuell ziehenden Hunden der Druck am Brustkorb optimal
verteilen kann und der Hund nicht aus dem Geschirr rutschen kann.
Das
"Norweger"-Geschirr
Hier besteht die Gefahr, dass das
Schultergelenk des Hundes blockiert wird und damit kein runder Bewegungsablauf entstehen kann. Eine verkürzte Schrittlänge ist die Folge.
Für "Ausbrecherkönige" außerdem
denkbar ungeeignet, da der Hund relativ leicht rausschlüpfen kann.
Das
Sattelgeschirr
Mehr noch als beim Norweger verliert hier die Schulterpartie aber auch der vordere Rücken des Hundes an Spielraum. Eine Fehlbelastung kann die Folge sein.
Das Zugeschirr...
... ist genau das. Ein Geschirr
für die diversen Zughundesportarten. Dort erfüllt es seinen Zweck perfekt, sollte aber dennoch für jeden Hund individuell ausgewählt werden, da es auch hier Unterschiede beim Schnitt
gibt.
Für einen "normalen" Spaziergang
ist dieser Typ des Brustgeschirrs nur bedingt, für den Stadtgebrauch kaum geeignet.
Warum wir von Halsbändern als
alleinigem Führmittel abraten...
Im Halsbereich befinden sich nicht
nur lebenswichtige Blutgefäße, sondern auch Nervenbahnen, Wirbelsäule, Schilddrüse, Kehlkopf, Luft- und Speiseröhre. Diese können bei Führung am Halsband in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch
ein einziger unglücklicher Sprung in die Leine reicht hier aus.
Darum empfehlen wir nur bei
doppelter Sicherung (der Hund wird gleichzeitig an Halsband und Geschirr geführt) die Leine am Halsband zu befestigen.
Außerdem sollte das verwendete
Halsband mindestens so breit sein, dass es über zwei Wirbel reicht und über eine entsprechende Polsterung verfügen.